Bagamoyo ist eine kleine Stadt an der Küste ca. 70km nördlich von Dar Es Salaam. Die Stadt ist wirklich schön, günstig und man kann viel Geschichte sehen. Sie beherbergt die größte Kunsthochschule von Ostafrika, weswegen der Ort beliebt ist bei Künstlern, die alle sehr nett und gesprächsbegeistert sind, ohne einem etwas verkaufen zu wollen (sehr schöne Abwechslung zu Dar und Sansibar).
Am Wochenende und in der Saison wimmeln sich dort anscheinend die Touristen, wir waren aber fast die einzigen Weißen dort während den Tagen. Deswegen haben uns auch viele auf der Straße angesprochen und sich gefreut uns auf dem Festival abends wieder zu sehen. Einige haben uns auch tatsächlich gefunden (ist vielleicht auch recht einfach, wenn wir quasi die einzigen weißen in einem dunklen Raum sind :D).
Das Festival of Arts and Culture dauert eine Woche und es kommen traditionelle Tanz-, Musik- und Akrobatikgruppen aus dem ganzen Land, um ihr Können auf der Bühne zu zeigen. Das Theater am College (TASUBA) ist das größte in Ostafrika und fasst offiziell 1800 Leute. In Afrika quetscht man sich aber ganz gerne (nicht nur in Dalla Dallas) und es waren sicher einige hundert mehr dort.
Die Show hat uns wirklich beeindruckt. Die Trommler haben sich die Seele aus dem Leib getrommelt, die Tänzer haben uns gezeigt, was es heißt, Spaß am Tanzen zu haben, und die Akrobatik-Kunststücke haben uns aus dem Staunen (und manchmal Grauen) gar nicht mehr rausgelassen. Insgesamt wirklich eine tolle Erfahrung und ein schöner Einblick in die Kultur. Und wir waren gerade mal zwei volle Tage dort.
Hier berichten wir über unsere Erlebnisse während des Besuches in umserem Partnerdorf!
Wir
Die evangelische Kirchengemeinde Refrath/Bensberg/Kippekausen pflegt seit Jahren eine Partnerschaft mit den Gemeinden Mseroe und Mrieny in Tansania.
Freitag, 30. September 2016
Bagamoyo Festival of Arts & Culture
Montag, 26. September 2016
Bewohner von Paje
An der Ostküste von Zanzibar liegt das Surferparadies Paje. Mit den traumhaft schönen Stränden, dem türkisen Meer und wilden Parties begeistert es aber auch jeden anderen.
Am Strand laufen viele Massai rum, mit denen wir uns das ein oder andere Stündchen unterhalten haben.
Wir haben viel über ihre Kultur gelernt, sind uns aber unsicher wie viel richtig bei uns angekommen ist (Sprachbarriere etc.).
Die meisten von ihnen gehen nicht zur Schule, lernen von der Familie, Freunde und Touristen. Dafür ist das Englisch meist schon sehr gut. Der Besitz von Kühen scheint eine große Bedeutung in der Kultur der Massai zu haben. So zum Beispiel kommen die Massai nach Sansibar um Schmuck zu verkaufen oder als Security zu arbeiten, um sich von dem Erlös eine neue Kuh zu kaufen. Es entehrt einen Massai auf den Mund geküsst zu werden und anscheinend finden sie eine Frau, indem sie sich bei einer Zeremonie im Nachbardorf eine für 15-25 Kühe kaufen. Ein anderer erzählte uns allerdings, dass er eine Freundin hat. Alle, die wir bisher gesehen haben, hatten zwei kreisrunde Brandmale auf den Wangen und ihnen fehlte ein Zahn. Letzerer wird wohl entfernt um Medizin einzuflößen. Zur Unterhaltung formen sie einen Kreis, machen rhythmische Geräusche und einer hüpft in der Mitte. Nach jedem besonders hohem Sprung wird gejubelt.
Anscheinend hat auch jeder einen Löwen getötet, der seine Kühe angreifen wollte, aber das scheint uns doch eher etwas unrealistisch.
Abgesehen von den Massai begegnet man in Paje unzähligen Alleskönnern. Wenn man gerade davon überzeugt war den Taxifahrer abgewimmelt zu haben, fängt er an einem Schmuck zu verkaufen, Touren anzubieten, für sein Restaurant zu werben und uns ein Schlafplatz anzubieten.
In unserem Lieblingsrestaurant Bausinga ist die Arbeitsmoral der Kellner sehr interessant. Wartezeiten von über einer Stunde sind nichts ungewöhnliches, ganz nach dem Motto polepole. So haben wir auch problemlos um die fünf Stunden dort verbracht. 15 Minuten nach der Bestellung ist ihnen aufgefallen, dass keine Bananen für den Bananenshake da sind, und wenn man zwei Sachen bestellt hat, wurde eine davon gerne vergessen. Genauso fehlten auch jedes Mal 5-12000 Tsh ( 2-5€) auf der Rechnung. Als Entschädigung gab es dann liebevolle Verzierungen auf den Pfannkuchen oder das Angebot eines halben Joints. Trotz allem, oder auch gerade wegen der entspannten Atmosphäre, haben wir dort fast jede Mahlzeit gegessen.
Mittwoch, 21. September 2016
Von stone town und prison island
Es gab einiges Hin und Her mit Dollars, Shilling, Geldautomaten und dem Ticketschalter, während wir gleichzeitig aufdringliche Verkäufer und Polizisten, die uns vor ihnen beschützen wollten, abhängen mussten.
Als letzte Tat in Dar haben wir uns noch von den raffinierten Trägern an der Fähre abziehen lassen und es schließlich mit zwei neuen Freundinnen (Mareike und Fabienne, ja Missverständnisse gehören nun zum Alltag) nach Sansibar geschafft.
Wir konnten jedoch nicht allen Souvenirshops widerstehen, haben uns teilweise die Haare flechten lassen und natürlich das Nachtleben getestet, was definitiv eine Erfahrung wert war, da wir ein paar Tänze von den Locals gelernt haben.
Und man kann sich wirklich mit wenigen Kisuaheli-Kenntnissen gleich wunderbar unterhalten, manchmal sogar ein paar tausend Shilling sparen (Wasser kaufen), und man hat das Gefühl man wird gleich mehr gemocht :)
Mambo - Hallo -> Poa - als Antwort (soviel wie alles klar, okay)
Habari zako? - wie geht's?
Nzuri Sana - sehr gut
Asante (sana) - (vielen) Dank
Basti sante - es ist genug, nein, danke
Tabu sana - sehr lecker
Na wewe pia? - und du/dir?
Und ab und zu beeindrucken wir mit Sätzen wie "Jina lango ni Roya/Fabienne", "ninatoka ujerumany" oder auch "Pungunzu bei" ("mach mir ein besseres Angebot").
Hier nochmal vielen Dank an Eva für die Einführung!
Sonntag, 18. September 2016
Pole pole in Dar!
Schnell merkten wir, dass die Geldautomaten einer bestimmten Bank uns die Karten am liebsten nicht mehr wiedergeben wollten. So warteten wir nach der Aufschrift "Please wait" mindestens 10 Minuten, um ohne Tansania Schilling, aber zum Glück mit der Karte die Bank wieder zu verlassen.
Von ihnen haben wir auch unser erstes Feilschvokabular gelernt und das Motto "Pole pole", was so viel wie langsam bedeutet!
Samstag, 17. September 2016
Montag, 5. September 2016
Unsere Partnerschaft
Dass das Projekt seit nun 22 Jahren am Leben gehalten wurde und auch noch zukünftig nicht zur Ruhe kommen wird, liegt an den diversen gegenseitigen Besuchen, persönlichen Kontakten und besonders an Eva M., die selbst in der Partnergemeinde geboren wurde und seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Gerade der persönliche Kontakt wird erst durch sie möglich, indem sie telefonisch Verbindung hält, eine dolmetschende Rolle einnimmt und uns Kultur, Gepflogenheiten und die Lebensweise der Menschen näher bringt.
•Förderung der Schülerinnen und Schüler während ihres Schulbesuchs und Unterstützung im Studium oder bei einer Ausbildung
•Aus- und Weiterbildung des Lehr- und Betreuungspersonals
•Verbesserung der medizinischen Versorgung
•Nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in Schule und Gemeinde durch Förderung von ökologischen Bauvorhaben
•Entwicklung von Konzepten für den Aufbau einer ökologisch orientierten Wirtschaft
Aktuell werden Stipendien für Berufsausbildungen und Studenten vergeben, die Ausbildung einer Montessori-Kindergärtnerin wird unterstützt, sowie AIDS-Waisen, denen es ermöglicht wird, die „Secondary School“ zu besuchen.
Zu guter Letzt wurde der Bau eines Speisesaals mit Küche und einem brennholzsparenden Ofen initiiert. Die Eröffnung der Mensa steht nun im Mittelpunkt des Besuches der Partnergemeinden.
tansaniakreis@kirche-bensberg.de